05.02.2025

Versicherungen optimieren: Bedarfsgerechter Schutz ist wichtiger als Ersparnis

Bund der Versicherten e. V. (BdV) rät, beim Ausmisten des Versicherungsordners den Bedarf in den Mittelpunkt zu stellen

Zum Jahresanfang prüfen viele Verbraucher*innen ihre Versicherungsverträge in der Hoffnung, an der ein oder anderen Stelle sparen zu können. Dabei landen vermeintlich teure oder überflüssige Policen häufig vorschnell auf der Kündigungsliste. Doch hier ist Vorsicht geboten: „Die Prämienhöhe oder die Anzahl der Verträge allein sagen nichts über die Qualität des Versicherungsschutzes aus. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Haushalte entweder zu viel für unnötige Versicherungen zahlen oder in wichtigen Bereichen nicht ausreichend abgesichert sind“, sagt BdV-Vorständin Bianca Boss. Entscheidend ist, ob eine Versicherung im Ernstfall wirklich den erforderlichen Schutz bietet – nicht, was sie kostet.

Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, lohnt es sich, alle bestehenden Verträge kritisch zu hinterfragen: Decken sie den individuellen Bedarf ab? Sind alle wichtigen Risiken ausreichend abgesichert? Bestehen darüber hinaus noch zusätzliche Absicherungswünsche? „Zu den wichtigsten Verträgen zählt die Privathaftpflichtversicherung und zumindest alle Berufstätigen sollten zudem eine Berufsunfähigkeitsversicherung besitzen. Hinzu kommen abhängig von der individuellen Situation weitere wichtige Absicherungen“, sagt Verbraucherschützerin Boss. Hausbesitzer*innen benötigen beispielsweise eine Wohngebäudeversicherung, Kfz-Halter*innen sind verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung zu besitzen, und Auslandsreisende sollten eine Auslandsreisekrankenversicherung im Gepäck haben.

Eine erste Orientierung gibt der kostenlose Online-BedarfsCheck des BdV: Er hilft Verbraucher*innen, zwischen essenziellen und überflüssigen Policen zu unterscheiden und eine fundierte Entscheidung über ihren Versicherungsschutz zu treffen. Das Tool liefert klare Antworten auf die Frage, welche Versicherungen wirklich wichtig sind – und welche man sich tatsächlich sparen kann. Mit nur wenigen Angaben zur familiären Situation, zu Aktivitäten in Beruf und Freizeit, zum Besitz sowie zu besonderen Wünschen und Bedürfnissen ermittelt der Bedarfscheck einen ersten Überblick über den individuellen Absicherungsbedarf. „In jeder Lebenssituation bestehen eine Reihe finanzieller Risiken, die abgesichert werden sollten. Um keine unnützen und zu teuren Versicherungen abzuschließen, sollten diese Risiken nach klaren Prioritäten eingestuft und bewertet werden“, sagt Boss. Das Ergebnis des BedarfsChecks liefert eine übersichtliche Darstellung über die für die eigene Situation relevanten Versicherungen und ordnet sie den Kategorien „Pflicht“, „am wichtigsten“, „wichtig“, „grundsätzlich nachrangig“ und „ungeeignet“ zu.

Wenn es im zweiten Schritt darum geht, wichtige Verträge abzuschließen, sollten sich Verbraucher*innen bei der Auswahl der Tarife davon leiten lassen, ob sie zum eigenen Bedarf passen. Die Prämienhöhe ist zweitrangig. „Die günstigste Versicherung hilft im Schadenfall wenig, wenn sie nicht die benötigten Leistungen bietet und man den Schaden aus eigener Tasche begleichen muss“, sagt Versicherungsexpertin Boss. Neben dem BedarfsCheck bietet der BdV auf seiner Website weitere unabhängige Informationen zu privaten Versicherungen und Altersvorsorge. In den Infoblättern erfahren Verbraucher*innen unter anderem, welche Leistungen ein guter Tarif der jeweiligen Sparte in jedem Fall bieten sollte.

BdV-Mitglieder profitieren zudem von exklusiven Tarifempfehlungen und einer individuellen Beratung durch die Versicherungsexpert*innen des BdV. So lässt sich nicht nur Geld sparen, sondern auch sicherstellen, dass der Versicherungsschutz im Ernstfall tatsächlich hält, was er verspricht.


Nahaufnahme einer Hängebrücke

Über den BdV

Als waschechte NGO treten wir vom Bund der Versicherten e. V. seit unserer Gründung im Jahr 1982 für die Rechte der Versicherten ein. Mit rund 43.000 Mitgliedern bilden wir ein Gegengewicht zur Versicherungslobby und sind damit eine der wichtigsten Verbraucherschutzorganisationen Deutschlands.